Die Ausstellung "Anne Frank-
eine Geschichte für heute" wurde schon von über 10 Millionen Menschen aus
mehr als 30 Ländern aus aller Welt besucht. Sie ist weltweit eine der
bekanntesten pädagogischen Ausstellungen zum Thema Holocaust und
Menschenrechte.
Die Ausstellung in Polen
Seit 1997 wurde die Ausstellung in
mehr als 30 Orten in Polen präsentiert. Seit 2004 wird die Ausstellung im
Rahmen einer "Schultournee" an Schulen in ganz Polen gezeigt. Das
neue Projekt des Anne Frank Hauses in Polen legt besonders viel Wert auf das
pädagogische Konzept der "Peer Education". Nach diesem Konzept werden
ältere Schüler aus höheren Schulen dazu ausgebildet, mit ihren Mitschülern in
der Ausstellung zu arbeiten, über den Holocaust zu berichten und aktuelle
Themen zu besprechen. Die Schüler übernehmen diese Rolle für die Zeit, in der
sich die Ausstellung in ihrer Schule befindet. Sie begleiten auch ihre Freunde
und Gäste durch die Ausstellung.
Ziel ist es, die Jugendlichen so
viel wie möglich in das Projekt einzubinden, nicht nur in die Arbeit mit den
Schulgruppen in der Ausstellung, sondern auch in die Vorbereitung des Projekts
in der Schule – vom Transport, Auf- und Abbau der Ausstellung bis hin zu
zusätzlichen Aktivitäten in der Schule, die die Ausstellung begleiten. Die
Erfahrung zeigt, dass genau da, wo die Schüler sehr aktiv in das ganze Projekt
und dessen Organisation eingebunden waren, die Ausstellung einen großen Erfolg
verbuchen konnte.
Die Jugendlichen
organisieren zusätzliche Aktivitäten in der Schule zu den Themen der
Ausstellung. Die aktive Beteiligung der Jugendlichen im Projekt und die
Bereitschaft, sich zusammen mit Gleichaltrigen über den Holocaust und das Thema
Toleranz in der heutigen Welt auseinanderzusetzen, ist das Ziel des Projekts.
Das Projekt wird 2004 und 2005 von NCDO (Niederländisches Komitee für Internationale Zusammenarbeit und
Nachhaltige Entwicklung)
finanziell unterstützt.
Die Jugendlichen begleiten ihre Mitschüler durch die Ausstellung
Das Ausstellungsbegleiterseminar
Das Training der Ausstellungsbegleiter wird normalerweise von Mitarbeitern des Anne Frank Hauses geleitet. Während dieses Seminars werden die Schüler auf die Begleitung von Gruppen in der Ausstellung vorbereitet. Die Jugendliche lernen den historischen Hintergrund der Ereignisse, die in der Ausstellung besprochen werden. Sie erfahren, wie man einzelne Elemente der Ausstellung während der Führung benutzen kann und wie man mit Gruppen arbeitet.
Die Schüler lernen mit Gruppen von Gleichaltrigen in der Ausstellung zu arbeiten
Seit Jahren gibt es hervorragende Erfahrungen mit der freiwilligen
Arbeit von Ausstellungsbegleitern mit ihren Altersgenossen in der Ausstellung.
Vor der Besuchergruppe steht kein Profi, sondern ein Altersgenosse, der ihre
Sprache spricht. So ist es einfach, schnell in einen Dialog zu treten und
Erfahrungen auszutauschen. Die Ausstellung schafft einen Rahmen und regt zur
Überlegung über die geschilderten Ereignisse an. Nicht zuletzt für den
Begleiter wird seine Arbeit mit der Ausstellung eine wichtige Lebenserfahrung.
Die Begleitung beschränkt sich nicht nur auf die Besichtigung der Ausstellung und die Diskussion. Ein wesentliches Element ist auch der Film "Das kurze Leben der Anne Frank", der einen Ansatzpunkt für Diskussionen bietet.
Während des Ausstellungsbegleiterseminars stellen die
Schüler Poster zu Themen her,
die auch in der Ausstellung angesprochen werden
Um größtmöglichen Gewinn aus der Ausstellung ziehen, muss man alle Möglichkeiten nutzen, die die Anwesenheit der Ausstellung in der Schule bietet. Zusätzliche Aktivitäten in der Schule können das Ausstellungsprojekt unterstützen. Die Schüler verbringen durchschnittlich zwischen 30 und 90 Minuten in der Ausstellung. Die Lehrer können jedoch durch schulische oder außerschulische Aktivitäten eine nachhaltigere Auseinandersetzung mit der Thematik erreichen. Diese Herangehensweise gibt sowohl den Lehrkräften und den Schülern als auch der lokalen Gemeinschaft die Möglichkeit zum Engagement. Jede Schule (sogar jeder Lehrer und Schüler) wird eigene Ideen haben, welche zusätzlichen Aktivitäten man in der Schule organisieren könnte. Man kann beispielsweise diese Themen in verschiedenen Zusammenhängen bearbeiten:
Die Jugendliche lernen die Geschichte des Holocausts und setzen sich mit aktuellen Themen auseinander
Die zusätzlichen Aktivitäten in den Schulen
Die Schüler organisieren das Programm der Aktivitäten in Zusammenarbeit mit anderen Mitschülern und mit der Unterstützung und Hilfe der Lehrkräfte in der Schule. Inhalt und Thema hängt von den Jugendlichen (und den Lehrern) ab - und von deren Interessen und Engagement. Man kann beispielsweise folgendes Programm organisieren: