Tafel 22
Anzeichen von Antisemitismus im heutigen Polen


Antijüdische Broschüren einer Gruppe junger Neofaschisten aus Krakau. In Polen sind einige solcher Randgruppen aktiv.

Gedenkfeier der Nationalisten am 11. November (polnischer Unabhängigkeitstag), Warschau 1996.

Der ausgebrannte Vorraum der Nożyk-Synagoge in Warschau, 21. Februar 1997.

Aufschrift auf einer Mauer. "Juden raus, Kommunismus raus!" Solche Schmierereien gehören nicht zur Seltenheit.

Verwüsteter jüdischer Friedhof im Warschauer Stadtteil Wola, 2. Juli 1996. 70 Gräber werden zerstört.

Präsidentschaftswahlkampf 1995. In weiteren Wahlkampagnen werden von einigen Extremisten Versuche unternommen, antijüdische Parolen als politische Waffe einzusetzen. Die Antisemiten erlangen jedoch keinen wirklichen Einfluß auf das politische Leben in Polen.

Manchmal benutzen Anhänger gegnerischen Fußballvereine antijüdische Parolen. Oft verstehen sie den ursprünglichen Sinn dieser Parolen nicht.

Demonstration von Mitgliedern der Polnischen Nationalgemeinschaft auf dem Hauptmarkt in Krakau, 11. November 1992.

Auch heute gibt es in Polen noch Anzeichen des Antisemitismus. Während des Wahlkampfes 1997 erscheinen antisemitische Parolen. Einige Politiker versuchen, politische Gegner zu diffamieren, indem sie behaupten, sie seien Juden. Ereignisse wie die provokative Demonstration von Skinheads in der Gedenkstätte Auschwitz oder der Versuch, die Warschauer Synagoge anzuzünden, empören die Öffentlichkeit. Es gibt auch Beispiele von Schändung jüdischer Denkmäler und Friedhöfe. Auf Häuserfassaden in den Städten sind hier und da antijüdische Aufschriften zu sehen. Obwohl es sich um Taten einer Minderheit handelt, fügen sie der polnisch-jüdischen Versöhnung einen unermeßlichen Schaden zu.

Jugendliche bei einer Demonstration gegen den Faschismus, aus Anlaß des 58. Jahrestages der "Reichskristallnacht", Warschau, 8. November 1996





     
A & K Woźniak