Tafel 15
Leben im Ghetto


Tor zum Krakauer Ghetto. Es wird von einer Mauer umgeben, deren Aussehen auf die Gestalt jüdischer Grabsteine anspielt.

Chaim Rumkowski, Vorsitzender des Jüdischen Rats in Łódź, begrüßt den Chef des Reichssicherheitshauptamtes Heinrich Himmler im Ghetto von Łódź (damals Litzmannstadt), 5. Juni 1941.

Jüdische Kinder klettern über die Mauern des Warschauer Ghettos.

Eine Kolonne des "Jüdischen Ordnungsdiensts" marschiert durch das Warschauer Ghetto.

Krakauer Juden räumen Schnee im Rahmen der Arbeitspflicht. Sie werden auch zur Stadtreinigung oder in Werkstätten und Firmen, die sich Deutsche angeeignet haben, ausgenutzt. Für diese Zwangsarbeiten erhalten sie nur eine geringfügige Entlohnung und Lebensmittelzuteilung.

Wachposten am Tor des Warschauer Ghettos, das zum Friedhof führt, 1941. Laut einer Verordnung der Besatzungsbehörden bewacht die Deutsche Gendarmerie und die "Polnische Polizei" die Außenseite der Ghettomauer ("arische Seite"). Innen wird das Ghetto durch den "Jüdischen Ordnungsdienst" bewacht.

Umsiedlung der Krakauer Juden in das Ghetto, 3. März 1941. Es entsteht eines der letzten großen Ghettos im Generalgouvernement.

Seit Oktober 1939 werden die Juden in besondere geschlossene Wohnbezirke - Ghettos - umgesiedelt. Auf Befehl der deutschen Behörden werden in den Ghettos "Judenräte" und "Jüdische Ordnungsdienste" als Verwaltungsorgane gegründet. Die Nationalsozialisten machen sie zum Instrument für ihre Vernichtungspolitik. Um den Anschein der Normalität zu wahren, wird für kurze Zeit die Einrichtung von Schulen, Kinos und Restaurants erlaubt. Allerdings verschlechtern die deutschen Behörden schrittweise die Lebensbedingungen in den Ghettos. Infolge der gezielten Politik der Nazis sind grassierende Krankheiten und der Hungertod in den Ghettos eine Massenerscheinung. Um sich der Vernichtung in den Ghettos entgegenzusetzen, organisieren die Juden Schmuggel von Lebensmitteln und Rohstoffen für illegale Produktion, Hilfe für die Hungernden und Waisen. In den Ghettos besteht ein funktionierendes Untergrundschulwesen aller Bildungsebenen. Hier wird sogar wissenschaftliche Forschung betrieben. Die jüdische Religion und Kultur spielen bei dieser Tätigkeit eine entscheidende Rolle.

Bau der Mauern des Warschauer Ghettos, Oktober 1940. Um die in den zugewiesenen Stadtteilen zusammengepferchten Juden werden Mauern und Stacheldrahtzäune gezogen.





     
A & K Woźniak