Tafel 16
Der Weg in den Tod


Jüdische Kinder, die beim Schmuggeln von Lebensmitteln gefaßt wurden. Deutsches Propagandafoto. Die geschmuggelten Lebensmittel sind unverzichtbar für das Überleben im Ghetto.

Spital im Ghetto in Łódź, Kinderabteilung. Deutsches Propagandafoto.

Deportierte Juden beim Umstieg auf dem Bahnhof der Schmalspureisenbahn in Koło (östlich von Posen). Der Zug führt in das Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno) am Ner. Das Lager, das im November 1941 entsteht und bis 1945 existiert, ist Hauptort der Vernichtung der Juden aus Łódź und dem "Warthegau".

Jüdische Kinder, wahrscheinlich außerhalb des Ghettos (auf der "arischen Seite"). Laut Verordnung der deutschen Besatzungsbehörden werden sowohl erwachsene Juden als auch jüdische Kinder, die auf der "arischen Seite" Lebensmittel beschaffen oder Zuflucht suchen, mit dem Tod bestraft.

Leichen von im Warschauer Ghetto gestorbenen Kindern. Kinder werden als Schwächste die ersten Opfer der Vernichtung. Sie werden Opfer von Hunger und Krankheiten (meistens Typhus- und Ruhrepidemien), die in den Ghettos herrschen.

Auflösung des Ghettos in Międzyrzecz Podlaski (westlich von Brest) am 26. Mai 1943. Eine Kolonne von Juden wird von Deutscher Gendarmerie und "Polnischer Polizei" zum Abtransport aus dem Ghetto geführt.

Während der "Aussiedlungsaktion" aus dem Krakauer Ghetto auf die Straße geworfenes Gepäck und Habseligkeiten, Juni 1942. Die während der brutalen Aussiedlungsaktionen gejagten Juden verlieren den Rest ihres Eigentums auf dem Weg in die Vernichtungslager. Der Besitz geht in das Eigentum des Deutschen Reiches über.

Der Kampf ums Überleben ist der Alltag des Ghettos. Arbeit zu haben ist Voraussetzung zum Überleben, da Arbeitslose keine Lebensmittelzuteilungen erhalten. Wer nicht Opfer von Hunger oder Krankheiten wird, ist von "Aussiedlung" bedroht. Die Deutschen schränken die Zahl der Arbeitsplätze für die Juden sowie die Fläche des Ghettos immer weiter ein. Bis Ende 1942 sterben 70 Prozent der polnischen Juden oder werden ermordet. Von ca. tausend Ghettos verbleiben zu dieser Zeit nur 60. Aus den aufgelösten Ghettos wird nur eine geringe Anzahl von Juden in die Arbeitslager geschickt. Die Mehrheit der aus dem Ghettos "ausgesiedelten" Juden wird direkt in die Vernichtungsstätten und Vernichtungslager geschickt, wo sich die letzte Etappe der "Endlösung" vollzieht.

Ein Kind im zentralen Umsiedlungslager in Łódź (damals Litzmannstadt). Kinder und ältere Personen werden als erste auf Befehl der deutschen Behörden (Gestapo) als "arbeitsunfähig" eingestuft und zur "Aussiedlung" bestimmt.





     
A & K Woźniak